Mindestens seit den 1740er Jahren gab es neben den offiziellen kirchlichen Verurteilungen auch von sonstiger religiös-konservativ-orthodoxer Seite erste Ansätze zu einer umfassenderen Verschwörungstheorie, die die Freimaurer als Feinde Christentum und Sozialordnung darstellen sollte.
In einer Version des französischen Abtes J. B. Gaultier wurden politische und religiös- traditionelle Ängste vermischt: Cromwell selbst hätte den Freimaurerorden im protestantischen England vorsätzlich gegründet und dabei die bekannte zivilisierte Welt unter seinen Delegierten aufgeteilt, deren Aufgabe es gewesen sei, als Freimaurer ein „neues Gebäude auszuführen, das ist, das menschliche Geschlecht zu bessern, die Könige und Potentaten aber, […] auszurotten“ . Etwa ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts verschoben sich die Vorwürfe und Vorstellungen zunehmend von einer freimaurerisch–protestantischen Verschwörung zu einer aufklärerisch–antichristlichen. Auch die Akademien, Orte des intellektuellen Austauschs für ein sich neu konstituierendes Bürgertum, wurden dabei als „verkappte Freimaurerlogen“ mit einbezogen, die sich gegen die kirchliche Herrschaft verschworen und im Sinne hätten, diese zu zerstören. Auch vor schärfsten Verurteilungen und Dämonisierungen der vermeintlichen Feinde des Christentums schreckten katholische Geistliche in ihrer Agitation nicht zurück und bezeichneten die Freimaurer durchaus auch als „Vorläufer des Antichristen“ .
Auch in protestantischen Ländern kam es vereinzelt zu antifreimaurerischen Erlassen, etwa in Bern, wo die Freimaurer 1745 verboten wurden . Jedoch standen dabei weniger als bei der katholischen Kirche theologisch – religiöse Gründe im Vordergrund, als vor allem staatspolitische: „Anstoß erregend war die eidliche Verpflichtung auf eine außerstaatliche, internationale Instanz“ , die, aus Sicht eines noch absolutistisch denkenden Herrschers, sicherlich Ängste vor einem Macht- und Kontrollverlust schüren konnte.