Immer wieder ist, vor allem bei freimaurerischen Autoren, von einer Ständeegalisierung innerhalb der Logen zu lesen. Mit dem verkündeten Gleichheitsanspruch der Logenbrüder wäre auch das „neue Prinzip ständeneutraler und ständeverschmelzender Gesellschaftsbildung“ praktiziert worden, Leute aller Stände wären vereinigt worden . Betrachtet man jedoch die personelle Zusammensetzungen der Logen (vor allem auf dem Kontinent), so findet man überwiegend bürgerlich-aristokratische Mischgesellschaften mit einer besonderen Ausprägung der „Egalisierung nach oben“. Überwiegend waren die Führungsschichten der jeweiligen Orte vertreten . Die Sozialstruktur der einzelnen Logen schwankte zwar, in Abhängigkeit der Städte in denen sie sich befanden, jedoch gab es meist eine „Honoratiorenschicht“, die aus der neu entstehenden bürgerlich-aristokratischen Verwaltungselite stammte.
Die Egalisierung bestand also eher in der Verwirklichung des Wunsches der bürgerlichen Miittelschicht nach Anschluss zur aufgeklärten adeligen Oberschicht als in einer gesamtgesellschaftlichen Vereinigung.